ADAC Winterreifentest 2011 / 2012

ADAC WinterreifentestDer ADAC hat gemeinsam mit der Stiftung Warentest 16 Winterreifen der Dimension 195/65 R15 T sowie 14 Winterreifen der Größe 175/65 R14/T für den Winter 2011 /2012 im Winterreifentest getestet. Das Ergebnis: Insgesamt neun Reifen bekommen ein „gut“ und sind somit „besonders empfehlenswert“. 18 Reifen wurden mit „befriedigend“ bewertet, zwei bekamen ein „ausreichend“ und einer sogar „mangelhaft“. Auch in diesem Jahr konnte kein Produkt ein „sehr gut“ erzielen.
Alle Testsieger im Überblick: günstige Preise & ohne Versandkosten.

Alle Jahre wieder testen der ADAC und die Stiftung Warentest vor der kalten Jahreszeit Winterreifen. Traditionell werden dabei 2 gängige Reifengrößen einer Begutachtung unterzogen. Eine kleinere Version für häufig verwendete Reifen in der Klasse der Kleinwagen und unteren Mittelkasse, sowie eine größere und vor allem breitere Variante für Fahrzeuge der Mittel- bis hin zur Oberklasse.

Die besten 195er-Winterreifen – keiner „Sehr gut“

Die sechs guten Reifen der 195er Dimension zeigen eine durchweg ausgewogene Leistung. Der Continental ContiWinterContact TS830 und der Semperit Speed-Grip2 überzeugen durch den geringsten Verbrauch. Bestnoten auf Nässe bekommt der Goodyear UltraGrip8. Der Dunlop SP Winter Sport 4D überzeugt gleichermaßen in vielen Einzelkriterien und befindet sich somit insgesamt auf einem hohem Qualitätsniveau. Über die niedrigsten Verschleißwerte verfügt der Michelin Alpin A4. Der Pirelli Winter 190 Snowcontrol Serie 3 verdient die gute Note unter anderem wegen seiner Leistungen auf Eis.

Jetzt die Testsieger vom Winterreifentest kaufen. Die besten Reifenshops im Überblick für 195er- Winterreifen:

Die besten 175er-Winterreifen – kein „sehr gut“

Bei den 175ern bekommen drei getestete Produkte das Urteil „gut“: Continental ContiWinterContact TS800, Michelin Alpin A4 und Dunlop SP Winter Response. Zehn Produkte erreichen ein „befriedigend“. Negativ sticht in dieser Gruppe der Falken Eurowinter HS439 hervor. Er erreicht, wie auch sein Bruder in der größeren Dimension, nur ein „ausreichend“. Dieser Reifen hat deutliche Schwächen auf Schnee.

Jetzt die Testsieger vom Reifentest 2011 kaufen. Die besten Reifenshops im Überblick für 175er- Winterreifen:


Sind die Ergebnisse auf andere Reifengrößen übertragbar?

Mit Einschränkungen lassen sich die Testergebnisse auch auf „benachbarte“ Formate, mit Abweichungen von etwa +10 / -10 Millimeter in der Reifenbreite, übertragen (also 165/65 R 14 bzw. 185/65 R 14). Die Testergebnisse weiterer Größen aus den Vorjahren finden Sie auf unserer Reifentest-Übersichtsseite.

Ältere Winterreifentests

Im ADAC-Winterreifentest 2009 wurden Winterreifen mit sehr gut bewertet. Das einzige Mal übrigens in den letzten drei Jahren.

Video zum ADAC Winterreifentest 2011 / 2012

Was Winterreifen können müssen

Die Beschaffenheit der Reifen muss gleichzeitig für viele unterschiedliche Anforderungen besondere Eigenschaften vorweisen. Die Gummimischung soll bei niedrigen Temperaturen geschmeidig und an wärmeren Tagen trotzdem stabil bleiben. Das Profil muss in der Lage sein, große Wassermengen wirksam zu verdrängen, um den Bodenkontakt zu behalten. Auf Matsch, Schnee und Eis soll sich der Reifen an den Untergrund regelrecht ankrallen können, damit die nötige Kraftübertragung für Beschleunigung, Bremsungen und Lenkkräfte übertragen werden können. Die meisten Hersteller rücken diesen vielen Aufgaben mit Lamellenprofilen zu Leibe. Viele kleine Einschnitte im Profil erzeugen zahlreiche Kanten in der Lauffläche, die sich an die verschiedenen Untergrundverhältnisse anpassen sollen. Breite Längsrillen im Profil sollen viel Wasser aufnehmen und verdrängen. Die Lösung der Problematik gelingt den Herstellern von Winter- und Ganzjahresreifen unterschiedlich gut. In den vergangenen Jahren drängte asiatische Konkurrenz mit sensationellen Preisen auf den Markt. Den Leistungen der europäischen Markenhersteller konnten sie jedoch nicht das Wasser reichen. Einzelne Produkte wurden vom ADAC schlichtweg als gefährlich eingestuft, da ihre Bremswege indiskutabel lang waren.

Nach welchen Kriterien testet der ADAC?

Die Testkriterien werden vorab verbindlich festgelegt. In der Gewichtung am höchsten rangiert das Verhalten der Winterreifen auf Nässe. Hier werden Bremsungen auf Beton und Asphalt, Aquaplaning im Längs-/Querhandling und das Kurvenverhalten mit 30% bewertet.
Mit 20% schlägt das Verhalten bei Bremsungen auf Eis und der Lenkbarkeit zu Buche.
15% werden für trockene Verhältnisse mit Bremsungen, Kurvenstabilität und Fahrverhalten vergeben.
Mit jeweils 10% schlagen die Geräuschentwicklung innen und außen, sowie der Verschleiß zu Buche. Ein Schnelllauftest bleibt ohne Gewichtung. Abschließend kommen noch 5% für den Kraftstoffverbrauch hinzu. Aus diesen Tests werden Gesamtnoten von sehr gut bis mangelhaft mit den Symbolen ++ bis – vergeben.
Verbraucher können aus den Einzelergebnissen den passenden Reifen für ihre Bedürfnisse wählen. Die meisten der Disziplinen widersprechen sich. So müssen die Hersteller zum Beispiel den Spagat zwischen großer Straßenhaftung und dennoch geringem Rollwiderstand schaffen. Niemand möchte heute mehr einen Reifen fahren, mit dem man mehr Benzin verbraucht. So bleibt abzuwarten, wie die Entwicklung den technischen Stand voran getrieben hat. Mit besonderem Interesse darf dem Abschneiden der asiatischen Hersteller entgegen gesehen werden.